Die Wörtersammler

Illustration: Elisabeth Gerberding

Der junge Friedhofsgärtner Jakob sammelt seltsame und selten gewordene Wörter, um sie vor dem Aussterben zu bewahren. Er hat seine Mutter früh verloren und wurde von Omili und Opapa groß gezogen. Seinen Vater hat er nie kennen gelernt, und wann immer er versucht, seine Großeltern dazu zu befragen, prallt er gegen eine Wand des Schweigens. „Er hat deiner Mutter das Herz gebrochen“, ist die stereotype Antwort, die er zu diesem Thema bekommt. So bleibt die leidenschaftliche und verhängnisvolle Liebe zwischen Jakobs Mutter Käthchen und dem biegsamen Straßenkünstler Vladimir über Jahre ein streng gehütetes Geheimnis.
Auch Mia, die immer etwas heftiger fühlt als andere und die mit jeder Faser ihres Herzens dazu in der Lage ist, die Schönheit eines einzigen Augenblicks wahr zu nehmen, ist eine Wörtersammlerin. Als die beiden sich begegnen, sind sie vom ersten Augenblick an fasziniert voneinander. Ihr Blickwinkel auf die Welt, ihre ganz spezielle Wahrnehmung, verbindet sie. Sie erleben eine symbiotische, rauschhafte und leidenschaftliche Zeit miteinander, in der sich einfach alles richtig anfühlt.
Die Welt der Liebenden gerät aus den Fugen, als Jakobs Großmutter schwer erkrankt. Ihre Beziehung wird auf eine harte Probe gestellt, denn Jakob zieht sich vollkommen zurück und lässt Mia nicht teilhaben an dem, was in ihm vorgeht. Ihr Zweisamsein, ihr felsenfester Glaube an ein unverwundbares Wir, bekommt einen Riss.
Letztendlich bleibt das Wörtersammeln jedoch das verbindende Element zwischen ihnen. Immer wieder finden sie durch besonders kostbare Sammelwörter zueinander. Beim Wörtersammeln fühlen sie sich sicher, einander untrennbar verbunden, als „Liebende auf Lebenszeit.“ Kurz vor ihrem Tod vertraut Omili Jakob an, was im Sommer 1992 geschehen ist, dem Sommer, in dem Jakobs Leben seinen Anfang nahm und das Unheil seinen Lauf. Jakob erfährt von der heimlichen Liebe des unfassbar schönen Käthchens zu Vladimir, dem Straßenkünstler, der der deutschen Sprache zwar nicht mächtig war, dafür aber um so geschickter, seinen beweglichen Körper sprechen zu lassen.
Jakob wird von einer tiefgreifenden Rastlosigkeit erfasst. Bis dahin war ihm nicht bewusst gewesen, dass ihm der Vater gefehlt hatte. Er verspürt den inständigen Wunsch, ihn kennen zu lernen, will ihm gegenüber stehen, ihm in die Augen sehen und herausfinden, ob er sich in ihm wiederfindet.
Wird es ihm gelingen, seinen Vater ausfindig zu machen?

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Cover-Illustration: Elisabeth Gerberding


Die Autorin

Kurz nach meiner Geburt am 22.12.1954 in Freiburg / Br., wanderte meine Familie nach Südwestafrika – heute Namibia – aus. Mein Vater, Ernst Scherer, wollte als blutjunger Musiker (Dirigent) etwas ganz Besonderes auf die Beine stellen und leistete Pionierarbeit für das noch gänzlich unerschlossene Kulturleben von Windhoek. Bei etlichen seiner zahlreichen Aufführungen quer durch alle Musikgenres wirkte ich schon als Kind musikalisch und „theatralisch“ mit.
Ich wuchs dreisprachig auf (Deutsch, Englisch und Afrikaans). Nach meinem Abitur an der Höheren Privatschule Windhoek kehrten wir per Schiff nach Europa zurück.
Geprägt durch das kreative, multikulturelle Umfeld meiner Kindheit, zog es mich auch weiterhin auf die Bühne. Ich absolvierte eine dreijährige Schauspielausbildung an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Zwei Jahrzehnte lang war ich, damals noch als Christine Scherer, in den unterschiedlichsten kleinen und großen Rollen als Schauspielerin am Düsseldorfer Schauspielhaus -Förderungspreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstler 1981-, am Residenztheater München und dann als freischaffende Künstlerin an diversen Bühnen, in Synchronstudios, beim Rundfunk und vereinzelt auch vor der Kamera aktiv.
Nach zwanzig aufregenden und intensiven Jahren im „Rampenlicht“ wagte ich einen völlig neuen Lebensabschnitt ins „Private“, als Christine Hirte und Mutter von drei Söhnen. Meinem künstlerischen Potenzial, meiner Liebe zum Lesen, zu Sprache und Wörtern, Musik und Gesang habe ich auch in dieser Lebensphase mit großer Freude Raum gegeben.
Mittlerweile bin ich seit einigen Jahren verwitwet und betrete höchst neugierig weiteres Neuland: Ich habe mir endlich meinen Lebenstraum erfüllt, zu schreiben.

Kontakt: info@christine-scherer.com

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